Ankunft im Land der Mitte
Hallo zusammen,

nachdem wir jetzt auch endlich einen Blog gefunden haben, der in China aufrufbar ist, wollen wir unsere Erfahrungen nun auch mit euch teilen.
Am Donnerstag sind wir um 14.50 Uhr fast ganz pünktlich gestartet. Die Maschine machte auf uns einen super Eindruck – im Laufe des Fluges musste aber vor allem Chrissy feststellen, dass der erste Eindruck manchmal täuscht. Ihr Sitz war nicht nach hinten verstellbar und sie konnte nach erster Verwendung des Klapptisches diesen nicht mehr hochklappe. Das Essen war den Umständen entsprechen gut. Leider klappte es mit dem Schlafen nicht so wie es sollte und die Auswahl an Filmen (größten Teils chinesisches Entertainment und sehr viele alte Filme) und vor allem der Musik (kein Indie oder irgendetwas in rockiger Richtung) war für uns nicht all zu ansprechend. Naja, durch die guten Wetter-Bedingungen dauerte der Flug auch nur knapp 9 anstelle 10 Stunden und beim Ausstieg lächelten die sonst sehr streng darein schauenden Stewardessen auch endlich mal. Die Einreise verlief schneller als erwartet und vollkommen unkompliziert.

Am Ausgang begrüßte uns dann ein netter älterer Mann mit unseren Namensschildern in der Hand mit einem sehr freundlichen Lächeln. Die Kommunikation klappte dank Händen und Füssen und anderen Gestiken auch wunderbar.
Seine Fahrkünste waren beeindruckend – so schaffte er uns im Pekinger-Verkehrs-Chaos mit Hupen, guten Ausweichmanövern, sturen Zwischendrängeln, etc. sicher zu unserer Unterkunft zu bringen.
Hier angekommen wurden uns zwei sehr nette und vor allem große Appartements zugeteilt. Nach dem wir feststellten, dass das von Chrissy mit zwei Schlafzimmern und 2 Badezimmern ausgestattet ist, beschlossen wir zusammen zu ziehen. Im 19. Stock mit sehr schönen City-View wohnen wir hier im Apartment-Komplex Star City. Ausgestattet mit 24h Security, einen Café, Fitnessstudio, Indoor-Pool, einen kleinen Supermarkt, einem Reisebüro und einem netten Innengarten mit Möglichkeiten zum Golfen.
Siemens ist von hier nur 2km entfernt. Mit dem Taxi sind wir in ca. 10 min für umgerechnet gerade mal 1 Euro dort. Wir könnten natürlich auch ein Fahrrad nehmen, aber da wir doch etwas an unserem Leben hängen, verzichten wir lieber darauf.
Nachdem wir ca. 5 h zum Relaxen Zeit hatten und wir die Chance nutzten das erste Mal auf einen Bett so hart wie ein Holzbrett zu schlafen, wurden wir am frühen Nachmittag wieder abgeholt. Das erste Mal bei Siemens in Peking. Die Kollegen sind super freundlich und die zwei Chefs sind echt lustig. Andauernd sagen die Leute einen hier wie „beautiful“ man sei. Nach ein paar Monaten werden wir hier sicher überheblich, wenn es weiter so geht mit netten Komplimenten... Nach kurzen Einführungen in die Teams und Aufgabengebiete sind wir dann um ca. 16.30 Uhr wieder gegangen. Zu Fuß sind wir zur nahegelegenen Mall gelaufen. Schon auf dem Weg dorthin wurde einem bewusst, dass man hier doch „anders“ ist. Das die Leute einen anstarrten war irgendwie schon unangenehm …
Das erste Mal mussten wir hier eine große Kreuzung ohne Ampeln überqueren, dass wir das ohne Unfälle überlebten, ist uns bis jetzt immer noch rätselhaft ;)
Aber der Supermarkt – ein Paradies. Hier gibt es nicht nur 1000 Sorten Instant Noodles sondern auch ein ganzes Regal nur mit Soja-Soße….die hier in Kanistern verkauft werden. Neben vielen westlichen Produkten gibt es aber auch zahlreiche Produkte die für uns noch undefinierbar sind.
Chrissy hat der Laden so sehr gefallen, dass sie am liebsten da geblieben wäre. Aber nach dem Kauf von einer der zahlreichen Packungen Instand Noodles, Wasser, Obst und chinesischen Süßigkeiten, die sich später als Reiswaffelbällchen mit chemischen Nachgeschmack entpuppt haben, ging es endlich zurück zum Apartment. Nach einem schnellen Abendessen, einem kurzen Rundgang durchs Haus und schnellen checken der Emails war dann aber auch der Abend für uns gelaufen …
Während Chrissy erholsame 12 h schlief, lag Jule wach und kämpfte mit den Nachwirkungen unseres ersten chinesischen Essen ;) An dieser Stelle ein herzliches Dank an unsere Betriebsärzte, die uns so großzügig mit Medikamenten ausgestattet haben.